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flickr.com/ Wir. Dienen. Deutschland. (CC BY-ND 2.0)

Der ehemalige Chefausbildner Generalmajor Walter Spindler kritisiert in einem Interview mit dem politischen Magazin „Kontrovers“ die Herangehensweise des Verteidigungsministeriums bezüglich angeblicher Skandale in der Bundeswehr.

„Wie wollen Sie in einem Land wie Mali oder Afghanistan denn Ihren Kopf, ihr Letztes hingeben wollen, wenn sie kein Vertrauen in Ihre oberste militärische und politische Führung haben? Ohne Vertrauen ist eine Kampfgemeinschaft nichts wert.“

Er kritisiert vor allem die Kommunikation seiner Entlassung, nachdem er der Truppe 44 Jahre lang gedient hatte. „Was ich mir gewünscht hätte, wäre gewesen, dass ich nicht über Twitter und Spiegel Online von meiner vorzeitigen Entbindung erfahre. 11:39 Uhr war es mit Twitter, da wurde ich weggeknipst. 11:49 Uhr wurde ich gefeuert über Spiegel Online. Um 11:59 Uhr wurde ein Beauftragter der Ministerin, nämlich der Inspekteur des Heeres offiziell, der mich dann informiert hat. Mit dem Wortlaut, der in der Presse stand. Das ist würde- und stillos aus meiner Sicht.“

Ungefähr die gleiche Herangehensweise gab es auch bei „Skandalen“ in der Bundeswehr. Anstatt die Vorfälle über Bundeswehrinterne Sanktionsmöglichkeiten zu klären, ist man damit an die Öffentlichkeit gegangen. So zerstörte man nicht nur dem Ruf der Bundeswehr nachhaltig, sondern fiel auch einzelnen Soldaten in den Rücken, die Deutschland mit ihrem Wirken dienen.

Das Vorgehen der Verteidigungsministerin war nicht nur grob fahrlässig, sondern diente auch dem Aufbau ihres Images als „starke Frau“, und somit egoistisch geprägt. Sie erkauft sich ihren eigenen Ruf mit der Zerstörung des Rufes der Bundeswehr. Ob eine Ministerin, die gegen ihre eigene Truppe arbeitet, für den Job geeignet ist, ist äußerst fragwürdig.

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